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Archive pour septembre 2014

Interview de Bakary Sambe dans le Süddeutshe Zeitung sur la « montée du radicalisme dans le Sahel » Vier Jahrzehnte Verspätung

Dimanche 21 septembre 2014

Bakary Sambe 

Vier Jahrzehnte Verspätung 
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Interview von Tobias Zick 

Der senegalesische Politikwissenschaftler Bakary Sambe forscht zum Einfluss transnationaler islamistischer Netzwerke in Afrika. Zum Interview in einem belebten Café in der Hauptstadt Dakar erscheint er in Begleitung seines Assistenten. « Aus Sicherheitsgründen », sagt er. 

SZ: Herr Sambe, eigentlich kennt man Senegal doch als Hort eines friedlichen, absolut toleranten Islam. 

Bakary Sambe: Ja, aber die radikalen Einflüsse nehmen zu. Am Stadtrand von Dakar haben Wahhabiten eine Moschee erobert und mit Gewalt den Imam abgesetzt, um einen anderen zu installieren. Der bisherige, sagten sie, predige nicht den wahren Islam. An der Universität von Dakar hält eine salafistische Studentenvereinigung die traditionellen Bruderschaften davon ab, ihr Ritual zu praktizieren. 

Seit wann gibt es diese Einflüsse? 

Seit den 1970er-Jahren verfolgen die Wahhabiten vom Golf eine Sahelstrategie. Wenn die Europäer nun über eine eigene Strategie für die Sahelzone reden, kommen sie mit vier Jahrzehnten Verspätung. 

Womit begann die islamistische Sahelstrategie? 

In den 1970er-Jahren grassierten hier Dürren und Hungersnöte. Europa und die USA steckten damals in der Ölkrise, allein die Golfstaaten hatten reichlich Geld. Die Ölmonarchien entwarfen eine Strategie auf zwei Säulen: Da’wa (Predigt), und Ighatha (Wohltätigkeit). Konkret heißt das: Man ersetzt den Staat – im sozialen Sektor, bei der Bildung, der Gesundheit. Eine Strategie, die vor allem auf die Ärmsten zielt. In den 1980er-Jahren konnte sich das umso besser verbreiten, als die westlichen Geberländer den afrikanischen Staaten Anpassungsprogramme aufnötigten. Die verhinderten, dass diese Länder selbst in Bildung und Gesundheit investieren konnten. Da taten sich große Lücken auf, in die islamische Organisationen vorstoßen konnten. 

Ganz abwesend ist der Staat heute nicht. 

Nein, und dort, wo er präsent ist, herrschen enorme Spannungen. Etwa in der Bildung. Senegal ist eines der wenigen Länder der Welt, wo sich neben dem offiziellen Bildungssystem ein paralleles etabliert hat; in arabischer Sprache, mit einer ganz eigenen Agenda. Über dieses System hat der Staat keine Kontrolle – weder über die Finanzierung noch über die pädagogische Ausrichtung und die Lehrpläne. Und es bringt eine frustrierte Elite hervor; junge Leute, die in Saudi-Arabien gewesen sind, kehren zurück, finden keine Arbeit, haben nichts zu tun. Beste Bedingungen für radikale Gruppen. 

Welche Ziele verfolgen diese Gruppen? 

Manche sind klar politisch ausgerichtet und mit den ägyptischen Muslimbrüdern verbandelt, andere zielen auf religiöse Reform ab. Sie bekämpfen den Islam der traditionellen Sufi-Bruderschaften. Sie behaupten, ihr Ziel sei die Errichtung einer echten islamischen Gesellschaft. 

95 Prozent der Senegalesen sind doch bereits Muslime. 

Wir haben seit Jahrhunderten einen Islam, der friedfertig ist und nie Probleme bereitet hat. Diese Organisationen wollen den senegalesischen Islam politisieren, indem sie ihn mit salafistischen und wahhabitischen Ideologien infizieren und Konflikte der arabischen Welt in die hiesige Gesellschaft importieren. 

Was versprechen sie sich davon? 

Dahinter steckt ein arabischer Paternalismus, der davon ausgeht, dass die afrikanischen Muslime zu wahren Muslimen gemacht werden müssten. Die arabische Welt nimmt uns Afrikaner gewissermaßen als Unter-Muslime wahr, aber das ist nichts Neues. 

Sondern? 

Schon 1591 kam der Sultan von Marokko und sagte, er wolle jetzt Mali islamisieren – da war Timbuktu schon längst eines der größten islamischen Zentren überhaupt. Das eskalierte dann in der Schlacht von Tondibi, etwa 60 Kilometer nördlich von Gao. Als im Jahr 2012 die Dschihadisten die Mausoleen in Timbuktu zertrümmerten, steckte dahinter abermals die Botschaft, dass wir Afrikaner nichts zum Islam beigetragen hätten – und man uns einen reinen Islam bringen müsse. Der kulturelle Beitrag der afrikanischen Muslime zur islamischen Zivilisation soll zerstört werden. 

Worin genau besteht dieser Beitrag? 

Die Afrikaner haben etwas Außergewöhnliches vollbracht: eine kritische Assimilierung der Religion. Sie haben die Zugehörigkeit zum Islam mit den bestehenden kulturellen Realitäten vereint – mit der Folge, dass der Islam zur integrierenden Kraft wurde, basierend auf Frieden und Dialog. Ein friedfertiger, spiritueller Islam, der keine Spannungen zwischen Kultur und Religion erzeugt. Ein Glaube, der den Islam nicht politisiert, sondern für sozialen Zusammenhalt sorgt. 

Wie könnte man heute die Radikalisierung aufhalten? 

Der Westen muss sich klar werden, dass der Krieg gegen Terror ein ideologischer Kampf ist, den man nicht mit Panzern und Drohnen gewinnt, sondern mit Bildung . Eine vernünftige Sahel-Strategie müsste darin bestehen, die afrikanischen Staaten handlungsfähig zu machen. Diese Staaten müssen ihre Grenzen kontrollieren können. Wir brauchen eine Strategie der kollektiven Sicherheit, wie sie die Afrikanische Union anstrebt. 

Welcher Beitrag kann aus Senegal selbst kommen? 

Hier haben wir den Vorteil, dass – anders als in Mali – der Islam der Bruderschaften noch nicht zerstört worden ist. Die Bruderschaften bilden noch starke Bollwerke gegen die gewaltsame Radikalisierung – vorausgesetzt, sie erneuern ihren Diskurs; der ist bislang vor allem theologisch, theoretisch, repetitiv. Mehr der Vergangenheit zugewandt als der Zukunft. 

Wie könnten die Bruderschaften die frustrierten Jungen erreichen? 

Sie müssten die wahren Probleme ansprechen: Armut, Korruption – bisher sind die Bruderschaften Kollaborateure der Regierung. Wenn sie daran festhalten, werden die Jungen sich auch gegen die Bruderschaften stellen, sich von deren Islam abwenden und sich einem Islam anschließen, der fordernder auftritt, kämpferischer – und sich so als modern präsentiert. 

Für Senegal besteht also, verglichen mit Mali und Nordnigeria, noch Grund zur Zuversicht? 

Ich bin optimistisch, aber vorsichtig: Sobald eine Ideologie, wie sie zur Zertrümmerung der Mausoleen von Timbuktu geführt hat, erst einmal in der Gesellschaft verankert ist, wird die Handlungsbereitschaft nur noch eine Frage der Gelegenheit sein. Und Gelegenheiten kommen immer überraschend. Die Senegalesen müssen mit dem Mythos der Gewaltlosigkeit ihres eigenen Volkes aufräumen. Vor einigen Jahren haben sich Jugendliche, getrieben von Armut und Elend, im Protest gegen die Mächtigen vor den Toren des Präsidentenpalastes selbst verbrannt. Wer zu so etwas bereit ist, der kann sich eines Tages auch einen Sprengstoffgürtel umbinden.

Tobias Zick 
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Tobias Zick, Jahrgang 1977, hat nach der Henri-Nannen-Schule den Journalistenverbund Plan 17 mitgegründet, als freier Journalist in Genua gelebt und für Magazine wie Stern, Geo, Neon, Brand Eins, Mare, Dummy u.a. geschrieben. Für sein Buch « Heimatkunde » erkundete er Deutschland zu Fuß. Er war Redakteur bei Neon, IJP-Stipendiat in Kairo, freier Textchef und Kolumnist bei Natur, Seminarleiter und Dozent für Reportage/Magazingeschichte sowie Vorstandsmitglied der Freischreiber. Träger des EU Health Prize for Journalists. Seit Anfang 2013 Afrika-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Nairobi.

Bakary Sambe (UGB-CRAC) sur l’Etat islamique (EIIL): « Evitons de tomber dans les pièges de la guerre terminologique et de la légitimation religieuse »

Dimanche 21 septembre 2014

 

La guerre déclarée contre ce qui est appelé « l’Etat islamique » fait polémique et attire l’attention de l’opinion internationale. Selon Bakary Sambe coordonnateur de l’Observatoire des radicalismes et conflits religieux en Afrique (ORCRA), les « djihadistes » de « l’Etat islamique » prendraient une avance sur la bataille de l’opinion si la communauté internationale tombe dans les pièges de la guerre terminologique et de la légitimation religieuse »

D’après le chercheur au Centre d’étude des Religions (CER) de l’Université Gaston Berger,  « il faudra, à tout prix, éviter de donner légitimité religieuse à des bandes dont l’action est totalement anti-islamique ». « En fait, les djihadistes auto-désignés sont conscients de l’effet d’un imaginaire d’armées occidentales combattant ce qu’ils ont pu malicieusement appeler « l’Etat islamique » contre toute vérité historique et théologique », « et cela explique d’ailleurs l’engagement à reculons de nombreux pays musulmans qui ne sont pas sûrs de l’issue de la guerre de l’opinion», remarque-t-il.

En plus, pour ce spécialiste des réseaux transnationaux et de l’extrémisme violent, « les caciques de l’EI ont bien intégré dans leur stratégie de communication, l’avantage qu’ils tirent de l’appellation « Etat islamique » au sein de l’opinion musulmane ». « En les combattant comme tel, en tant qu’Etat islamique, on risque lourdement de perdre la bataille de l’opinion qui est d’un grand enjeu dans ce type de situation ».  Surtout que les images des derniers évènements de Gaza sont encore fraîches dans les esprits et que, ajoute Bakary Sambe,  « l’opinion musulmane avait vivement souhaité une mobilisation internationale similaire en vain ; ce qui laisse une amère impression de « deux poids, deux mesures ».

« Le patriotisme de communauté basé sur des imaginaires construits a la particularité de se nourrir de ces situations et il faudra tout faire pour que l’effet pervers d’un jeu sur la terminologie ne donne, au sein de l’opinion, une onction religieuse à des organisations dont l’action est aux antipodes même de l’islam », analyse-t-il.

African Muslims and International Affairs: The Hidden Part of my debate with Tariq Ramadan

Lundi 1 septembre 2014

 

 By Dr. Bakary SAMBE

To understand this debate properly, we must return to the roots of my differences with Tariq Ramadan. Everything stems from my critique of his position on what he called ‘French imperialism’ in Mali. I was simply suggesting that to this critique of foreign intervention in Africa, one might add the dimension of ‘Arab paternalism’. It is a fact that Arab countries and organisations tend to consider African Muslims as the ‘weak links’ of the Ummah that need to be islamised, despite an Islamic history dating back to the Middle Ages. Sometimes this creates problems because in aiming to ‘islamise’ Africans they use salafist and Wahabi movements claiming to purify Islam, as was the case in the destruction of the tombs in Timbuctu during the jihadi occupation of the north of Mali. Here is the link to this previous debate: : http://www.lescahiersdelislam.fr/Occupation-du-Nord-Mali-L-autre-vrai-paternalisme-occulte-par-Tariq-Ramadan_a208.html

 

I had to explain myself on this point during the World Social Forum in Tunisia (March, 2013) where I called on M Ramadan, who is listened to in the Islamic world, to do his duty and change this image of the African as a second-class Muslim. I think that he never accepted this critique and particularly the challenge to his position on Islam, especially coming from an African, still regarded as a lesser Muslim in rank and dignity.

 

Instead of taking this critique from an African colleague who wishes him no harm, M Ramadan came to Senegal and said on public television that I was criticising him simply to become famous. Here is the link to this debate: http://senegal.afrix.net/2013/07/11/mise-au-point-de-bakary-sambe-cher-monsieur-ramadan-la-diffamation-est-aussi-contraire-a-lislam-et-a-lethique/

 

 

The debate on the Israel-Palestine crisis:

 

On the televised debate, I had a difficult task, having advocated dialogue despite the scale of the violence. Dialogue is not for me the privilege of the fearful or the lazy, but the duty of the courageous. From this perspective, I have insisted since the beginning of the crisis that it is important to strengthen the bloc of peace found in Fatah and its supporters. From the beginning of the crisis, in all Senegalese media, I criticised first of all the unacceptable attitude of Israel, which kills, massacres and violates international law while the international community merely watches, thereby losing more and more credibility, showing itself to use two different measures for values like justice and democracy that it wants to spread throughout the world.

 

I have criticised, even on television, the attitude of extremists on both sides, starting with those on the right of Likud like Netanyahu, Libermann and Tzipi Livni who don’t support peace and have personified the war-mongering that has plunged the Near East into its current chaos. They have killed peace and dialogue!

But I have also criticized Khaled Meshaal and the Hamas bosses who don’t help and even discredit the Palestinian cause by using violence and by rejecting dialogue when our Palestinian brothers have more need of peace than of war.

I have also said that certain Arab countries have done much harm to the Palestinians, instrumentalising the Palestinian cause rather than helping it. I think it is my criticism of ideologies like salafism and the attempts on the part of Arab countries and organisations to export them to Africa that has given offence. Islam as traditionally lived in Africa has up till now preserved a social harmony that is now widely threatened by jihadist ideologies as we have seen in the north of Mali and Nigeria.

 

But again, instead of sticking to the topic of the debate, M Ramadan wanted to settle earlier polemics such as my criticism of his position on Mali. Even before the beginning of the televised debate, he challenged me: ‘It’s you who write these articles against me?’ He set out to settle accounts with this African who dared bring into question his position on Islam and interpretation of religious texts! This was an affront he couldn’t stomach. But I have nothing against him and never join attacks sometimes unjustly made on him.

 

What shocks me today is that he has used my views on the politics of Arab countries and organisations (religious paternalism) to paint me as anti-Arab, and his supporters even consider me pro-Israeli when I have strongly condemned the massacres perpetrated against the Palestinians right from the beginning

 

I know, I was aware! It was hard to keep to the language of reason at such a time of heightened emotion. I in no way regret having called for peace with the advocates of peace, and for having criticised the extremists who don’t advance peace, whether they are Israelis or Palestinians. I have never sanctioned the policy of massacre and murder of the Israeli government, but I also had the courage to tell our Arab friends that the solution lies in dialogue and that war-mongering plays into the hands of the ultra-radicals of Likud and Hamas.  However, I can tell the difference between David and Goliath!

 

To reassure colleagues and friends who worry about the demonising Tariq Ramadan has tried to do to me, my position (that I had difficulty defending because of the time constraints which didn’t permit adequate explanation), can be summed up in three points:

 

  1. Strong condemnation of Israeli atrocities – see my position from the beginning, as the first Senegalese intellectual to speak of the unacceptable attitude of Israel to violation of international law and of international humanitarian law See link : http://www.dakaractu.com/Entretien-Gaza-L-usage-disproportionne-de-la-force-par-Israel-en-flagrante-violation-du-droit-international-est-source_a70409.html

 

  1. I am on the side of dialogue, and thus favour the peace bloc of Fatah and Mahmoud Abbas. If the extremists of Likud and Hamas control developments, there will never be peace (that’s why, incidentally, I reject the comparison of Nelson Mandela with Hamas).
  2. I have emphasised the solidarity of Arabs and Africans, but I reject every form of paternalism and ideological exportation which denies to Africans the possibility of living Islam according to their realities, as I emphasised in March 2013 during another debate with Ramadan in Tunis. See link : Tunis http://en.qantara.de/content/interview-with-bakary-sambe-in-the-arab-world-we-africans-are-viewed-as-inferior-muslims

 

Everything has arisen from my critique of the Muslim Brotherhood when I explained that it was certainly a political party but no ‘ordinary’ one, since it had as emblem two crossed swords over the words ‘Prepare Yourselves’.

See link : http://www.dakaractu.com/Dr-Bakary-SAMBE-UGB-a-Tariq-Ramadan-Comparer-Nelson-Mandela-au-Hamas-est-une-insulte-a-sa-memoire_a72017.html

 

 

After that Tariq Ramadan labelled me a ‘colonised mind’ in arguing that I took my position from Paris or Washington. I never understood this attitude, which hardly damaged me, especially coming from one who, having loyally served as advisor to Tony Blair, then delivered himself into the arms of Shaykha Muza and Qatar! Really!

 

At the end of the debate, inspired especially by Cheikh Ahmadou Bamba, Cheikh El Hadji Malick and Cheikh Moussa Camara in my critique of jihadism and violence in the name of Islam, I reaffirmed that in Africa we have the appropriate resources for Islamic religious discourse and have no need to be Muslims supervised by others.

 

I even believe that our Arab friends might be invited to be inspired by the successes of the African experience of Islam, notably the harmony between social reality and religious principles that I call ‘the critical assimilation of Islam’, and our peaceful coexistence – while of course acknowledging the inadequacies on both sides.

 

Dr. Bakary Sambe

Head of Observatory on Religious Radicalism and Conflicts in Africa

Center for the Study of Religions

Gaston Berger University

www.cer-ugb.net

bakarysambe.unblog.fr

bakary.sambe@gmail.com

 

Africains Musulmans et questions internationales : La partie invisible du débat avec Tariq Ramadan

Lundi 1 septembre 2014

Par Dr. Bakary SAMBE 

Pour mieux comprendre ce débat, il faut vraiment retourner à l’origine des divergences avec Tariq Ramadan. Tout est parti de ma critique sur sa prise de position sur ce qu’il appelle  » l’impérialisme français » dans l’intervention au Mali. Je lui suggérais simplement d’ajouter à cette critique de l’intervention des forces étrangères en Afrique, la dimension du « paternalisme arabe ». En fait les pays et organisations arabes ont tendance à considérer les musulmans africains comme des maillons faibles de la oummah qu’il faut islamiser malgré le passé « islamique » depuis le Moyen-Age.

Parfois, cela cause de nombreux problèmes parce qu’en voulant « islamiser » les Africains ils s’appuient sur des mouvements salafistes et wahhabites qui disent vouloir purifier l’islam comme ce fut le cas avec la destruction des mausolées de Tombouctou lors de l’occupation djihadiste dans le Nord du Mali. Voici le lien de ce débat antérieur : http://www.lescahiersdelislam.fr/Occupation-du-Nord-Mali-L-autre-vrai-paternalisme-occulte-par-Tariq-Ramadan_a208.html

J’ai eu à m’expliquer sur cette question avec Monsieur Ramadan lors du Forum Social Mondial en Tunisie où je l’appelais à assumer ses responsabilités car sa parole était écoutée dans le monde musulman pour que cette image de l’africain toujours considéré comme sous-musulman dans le monde arabe change enfin.

Je pense qu’il n’a jamais supporté cette critique et surtout la contestation de sa parole sur l’islam venant, en plus, d’un africain (toujours un musulman inférieur en rang et en dignité). Au lieu de prendre cette critique avec humilité de la part d’un collègue africain qui ne lui veut aucun mal, Monsieur Ramadan est venu au Sénégal pour dire sur la chaîne de télévision publique sénégalaise que je le critiquais simplement pour devenir célèbre. Voir le lien de ce débat : http://senegal.afrix.net/2013/07/11/mise-au-point-de-bakary-sambe-cher-monsieur-ramadan-la-diffamation-est-aussi-contraire-a-lislam-et-a-lethique/

Sur le débat à propos de la crise israélo-palestinienne :

Sur le débat télévisé, j’avais une posture difficile en ayant prôné le dialogue malgré l’ampleur de la violence. Ma position sur le dialogue est motivée par le fait que le dialogue ne soit pas pour moi l’apanage des peureux ou des lâches mais une responsabilité des braves.

Dans cette perspective, j’ai soutenu depuis le début de la crise qu’il serait important de renforcer le camp de la paix incarné par le Fatah et ses soutiens. Dès le début de la crise dans tous les médias sénégalais j’ai critiqué tout d’abord l’attitude inacceptable d’Israel qui tue, massacre et viole le droit international sous le regard spectateur de la communauté internationale perdant de plus en plus de crédibilité et faisant du « deux poids deux mesures » sur les valeurs qu’elle veut incarner comme la justice et la démocratie à travers le monde.

J’ai critiqué y compris sur le plateau de télévision, l’attitude des extrémistes des deux bords en commençant par ceux de la droite du Likoud comme Netanyahu, Libermann, Tzipi Livni qui n’encouragent pas la paix et ont incarné un bellicisme qui a plongé le Proche-Orient dans le chaos actuel. Ils ont assassiné la paix et l’esprit du dialogue. Mais j’ai aussi critiqué Khaled Meshaal et les caciques du Hamas qui n’aident pas toujours la cause palestinienne et y jettent un certain discrédit en usant de la violence et en repoussant le dialogue alors que je suis sûr que nos frères palestiniens ont besoin de plus de paix que de guerre ! J’ai dit aussi que certains pays arabes ont surtout instrumentalisé la question palestinienne et ont causé beaucoup de tort aux palestiniens en se servant de leur cause juste plus qu’ils ne la servent !

C’est surtout ma critique des idéologies telles que le salafisme et les tentatives d’exportation en Afrique par des pays et organisations arabes qui dérange, je crois.

L’islam tel que vécu traditionnellement en Afrique avait jusqu’ici permis de garder un compromis social aujourd’hui largement menacé par les idéologies djihadistes comme nous l’avons vu au Nord du Mali et au Nigeria.

Mais encore une fois, au lieu de rester sur la thématique du débat, Monsieur Ramadan dévié en voulant régler des polémiques antérieures telles que ma critique sur sa position au Mali. Avant même le début du débat télévisé, il m’a interpellé en me disant : « c’est vous qui écrivez les articles contre moi ? » Pour dire qu’il était bien parti pour régler son compte à cet Africain qui a osé remettre en question sa parole sur l’islam !

C’était une anormalité qu’il ne pouvait digérer. Mais je ne garde rien contre lui ni n’entre jamais dans la logique d’attaques dont il est parfois injustement victime. Ce qui me choque aujourd’hui, c’est qu’il a profité de mes positions sur la politique des pays et organisations arabes en Afrique (paternalisme religieux) pour me présenter comme un anti-arabe, ses partisans même me prennent pour un pro-israélien alors que j’ai fermement condamné les massacres perpétrés contre les palestiniens dès le début du débat.

Je le sais avec un peu plus de recul et au vu des réactions d’incompréhension sur ma position : il était difficile de tenir un langage de raison à un moment où les esprits étaient surchauffés et les cœurs pleins d’émotion. Je ne regrette rien d’avoir appelé à la paix mais avec le camp de la paix et à critiquer les extrémistes de tous bords qui ne servent pas la paix qu’ils soient israéliens ou palestiniens.

J’ai l’esprit tranquille dans le sens où je n’ai jamais cautionné la politique de massacre et de tuerie qui est celle du gouvernement israélien mais aussi parce que j’ai le courage de dire à nos amis arabes que la solution se trouve dans le dialogue et que l’esprit va-t-en-guerre fait le jeu des ultra-radicaux du Likoud et du Hamas ! Toutefois je reconnais bien David de Goliath !

Pour rassurer les collègues et amis qui se sont beaucoup soucié de l’image diabolisant que Tariq Ramadan a voulu donner de moi (peut-être qu’on ne se connaît pas encore bien !), ma position que j’avais du mal à défendre à cause du temps médiatique qui ne laisse pas faire des démonstrations, se résume en trois points :

1- Condamnation ferme des exactions israéliennes (voir ma prise de position dès le début comme le premier intellectuel sénégalais qui s’est exprimé sur l’attitude inacceptable d’Israel en termes de violation du droit international et du droit international humanitaire : http://www.dakaractu.com/Entretien-Gaza-L-usage-disproportionne-de-la-force-par-Israel-en-flagrante-violation-du-droit-international-est-source_a70409.html

2- Je suis pour le dialogue et pour cela il faut favoriser le camp de la paix incarné par le Fatah et Mahmoud Abbas: si on laisse les extrémistes du Likoud et ceux du Hamas gérer la situation il n’y aura jamais de paix (au passage, c’est pourquoi, j’ai refusé qu’on compare Nelson Mandela au Hamas).

3- J’ai souligné la solidarité entre Africains et arabes mais je refuse toute forme de paternalisme et d’exportations d’idéologies niant la possibilité aux africains de vivre l’islam selon leurs réalités, comme je l’avais souligné en mars 2013 lors d’un autre débat avec Ramadan à Tunis http://en.qantara.de/content/interview-with-bakary-sambe-in-the-arab-world-we-africans-are-viewed-as-inferior-muslims

Tout est parti de ma critique sur les Frères musulmans quand j’ai expliqué que c’était certes un parti politique mais pas « ordinaire » ayant comme emblème deux sabres croisés et marqué en bas « Préparez-vous » http://www.dakaractu.com/Dr-Bakary-SAMBE-UGB-a-Tariq-Ramadan-Comparer-Nelson-Mandela-au-Hamas-est-une-insulte-a-sa-memoire_a72017.html

C’est par la suite que Tariq Ramadan m’a traité « d’esprit colonisé » en arguant que je tirais mon discours de Paris ou de Washington. Je n’ai pas compris cette attitude qui finalement ne m’a guère blessé surtout venant de quelqu’un qui, après avoir loyalement servi Tony Blair comme conseiller ns’est livré dans les bras de Shaykha Muza et du Qatar. soit !

Ma réponse à la fin du débat était que je m’inspirais surtout de Cheikh Ahmadou Bamba, Cheikh Ek Hadji Malick et de Cheikh Moussa Camara dans ma critique du djihadisme et de la violence au nom de l’islam, pour réaffirmer qu’en Afrique, nous avons des ressources pertinentes sur le discours religieux islamique et qu’on n’avait pas besoin d’être des musulmans sous tutelle.

Je crois même qu’au nom de la solidarité avec nos amis arabes, ils pourraient être invités à s’inspirer des réussites de l’expérience africaine de l’islam en termes d’harmonisation entre réalités sociales et principes religieux que j’appelle « assimilation critique de l’islam » et surtout de cohabitation pacifique tout en étant conscients de nos échecs respectifs.

Dr. Bakary Sambe Head of Observatory on Religious Radicalism and Conflicts in Africa

Center for the Study of Religions Gaston Berger University

www.cer-ugb.net

bakary.sambe@gmail.com